Denkmalpflege

Wir tun alles, was wir können, um sicherzustellen, dass unser Dorf auch für die kommenden Generationen bestehen bleibt.

Die Geschichte liegt uns am Herzen...

Holašovice wurde aufgrund seiner außergewöhnlichen architektonischen und städtebaulichen Werte in die UNESCO-Liste des Natur- und Kulturerbes aufgenommen. Es handelt sich um eine einzigartige erhaltene Ansammlung von Gehöften, die im 19. Jahrhundert baulich und künstlerisch in eine spezifische Form des sogenannten Bauernbarocks umgestaltet wurden, wodurch diese Gebäude heute unter Denkmalschutz stehen.

Einzigartig ist die noch intakte Form der Anlage, Anordnung und Struktur der Gebäude, die ein Beispiel dörflicher Urbanität aus der Hochphase der mittelalterlichen Kolonisation darstellt.

Bis Anfang der 1950er Jahre wurden die Höfe individuell bewirtschaftet – zunächst von deutschen Altsiedlern, nach der Vertreibung 1946 kurzzeitig auch von den neuen tschechischen Einwohnern. Der Wendepunkt im ganzen Land kam nach 1948 mit dem Aufstieg des kommunistischen Regimes. Auf dem Land wurde die Schicht der Privatbauern nach und nach liquidiert und es kam zu einem Prozess der Vereinigung und Kollektivierung.

Das Erscheinungsbild der meisten ländlichen Siedlungen wurde negativ verändert, aber glücklicherweise blieb Holašovice von diesen Veränderungen fast verschont. Nicht ganz, aber die Auswirkungen auf den Gebäudebestand waren nicht so groß. Obwohl die landwirtschaftliche Genossenschaft ausgewählte Scheunen und Schuppen nutzte, war ein anschließender Abriss nicht erforderlich. Gelegentlich wurden einige kleine Wirtschaftsgebäude abgerissen. Der neu gegründete Genossenschaftshof und die neue Siedlung lagen außerhalb der Grenze des historischen Dorfkerns. Auch die einzelnen Gebäude- und Wohnerweiterungen in den 1970er, 1980er und frühen 20. Jahrhunderten beeinträchtigten das architektonische Erscheinungsbild des Dorfes, doch einige der Schäden werden jetzt behoben.

Seit etwa 1958, als das Gesetz über Kulturdenkmäler in Kraft trat und Holašovice in die Zentrale Liste der Kulturdenkmäler aufgenommen wurde, gibt es Bemühungen zur Erhaltung des Gebiets. Seitdem wurde das Denkmal auch schrittweise restauriert.

Weitere Bemühungen zur Gebietserhaltung waren jedoch nicht sehr erfolgreich. Erst der politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Wandel nach 1989 brachte Veränderungen in diesem Bereich. Im Jahr 1995 wurden auf unserem Gebiet aufgrund eines Erlasses der Regierung der Tschechischen Republik 60 denkmalgeschützte Siedlungseinheiten errichtet, darunter auch das Denkmalschutzgebiet Dorf Holašovice.

Zu dieser Zeit begannen auch die vorbereitenden Maßnahmen für die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltnatur- und Kulturerbes. Dies gelang am 5. Dezember 1998 in Kyoto, Japan.

Diese Inschrift war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Dorfes und brachte viele Veränderungen im Leben der Dorfbewohner mit sich. Neben einem strengeren Denkmalschutz ist auch der Stolz der Menschen vor Ort gewachsen. Bis dahin war der Tourismus ein nahezu nichtexistenter Wirtschaftszweig, heute lockt er jedes Jahr mehr als 90.000 Besucher nach Holasovice.

Seitdem wurden zahlreiche Gebäudesanierungen durchgeführt, die sich positiv auf das heutige Erscheinungsbild des Dorfes ausgewirkt haben. Viele Denkmäler wurden in ihrem historischen Aussehen wiederhergestellt, einige wurden vor dem Aussterben bewahrt. Nach 1998 wurden die historischen Gebäude schrittweise restauriert – zunächst wurden die Dächer repariert, gefolgt von der schrittweisen Sanierung der Dorffassaden, die darin bestand, beschädigten Putz zu reparieren und alle Gehöfte nach fachmännischer Anleitung mit neuem Kalkanstrich zu versehen Untersuchung ihrer Farbgebung durch das Nationale Denkmalinstitut in České Budějovice. Der Dorfplatz wurde umgestaltet – diese große Fläche wurde bewirtschaftet, Bäume wurden revitalisiert, das Feuerreservoir wurde in einen Dorfteich umgewandelt. Der Pflege öffentlicher Räume und Grünflächen wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Neben dem Dorfteich wurde auch der nahegelegene Nekysel-Teich am südwestlichen Dorfrand restauriert.

Auch die Dorfkapelle St. Johannes von Nepomuk sowie zwei kleine Nischenkapellen wurden komplett renoviert. Ein Beispiel für eine gelungene Rekonstruktion ist die Wiederherstellung der ursprünglichen Form der Hütte im Hof des Bauernhauses Nr. 19 gemäß der erhaltenen historischen Dokumentation und die umfassende Sanierung des Schweinestalls mit Hühnerstall vor dem Bauernhaus Nr. 11 bemerkenswert in seinem Design.

Einzigartig ist auch die Restaurierung von 8 kolbenbetriebenen Wasserpumpen an ihren ursprünglichen Standorten auf dem Dorfplatz.

Mit der Ausweitung der Dienstleistungen ist auch die Entwicklung des Tourismus verbunden. So wurde beispielsweise das Gasthaus Nr. 18 komplett renoviert und im Kornspeicher Nr. 3 eine weitere Kneipe im saisonalen Stil, ein Touristeninformationszentrum mit Parkplatz und ein privates Landwirtschaftsmuseum, der Bauernhof, geschaffen Nr. 6 und eine Keramikwerkstatt in Nr. 26.

Derzeit stehen 23 Gehöfte unter Denkmalschutz, die zusammen mehr als 120 Gebäude umfassen. Der überwiegende Teil der Höfe ist dauerhaft und ganzjährig bewohnt, nur zwei dienen einer anderen Nutzung. Das Hauptziel des Naturschutzgebiets ist nicht die Schaffung und Erhaltung eines Museumskomplexes, sondern die Erhaltung von Holašovice als normal lebendes Dorf mit überwiegend dauerhaft bewohnten Bauernhöfen. Aus diesem Grund wurden im historischen Kern auch Grundstücke für Neubauten reserviert, um die Kontinuität der Siedlung zu wahren und die Proportionen und die Gesamtgestaltung neuer Gebäude an lokalen Bautraditionen zu orientieren.

Fast 90 % der Gebäude im bewohnten Teil des Dorfes sind denkmalgeschützt. Die ältesten erhaltenen Gebäude sind zwei spätmittelalterliche Getreidespeicher – während der Reparatur der Fassade des Getreidespeichers des Bauernhauses Nr. 15 wurden Original-Sgraffiti aus dem Ende des 16. Jahrhunderts freigelegt. Ungefähr 40 % der Gebäude stammen aus der Zeit vor 1827, weitere 40 % stammen aus der Zeit zwischen 1828 und 1871 und weitere 15 % wurden zwischen 1871 und 1820 erbaut. Die restlichen 5 % der Gebäude sind modernen Ursprungs.

Sämtliche Sanierungen im Außen- und Innenbereich erfolgen nach den Vorgaben des Denkmalschutzes, aber auch im Einklang mit den Vorstellungen des modernen Wohnens. Eine wesentliche Voraussetzung für die Vorsorge ist die Durchführung von Kontrollen, vor allem aber die Bereitstellung von laufender, unentgeltlicher fachlicher Hilfe, Hilfe bei Verwaltungsaufgaben, Beratung und Beratung sowie die Bereitstellung grundlegender Informationen über Rechte und Pflichten aus dem Denkmalschutzrecht Möglichkeiten der Erlangung staatlicher Zuschüsse für die Erhaltung und Restaurierung von Denkmälern und vom kulturgeschichtlichen, architektonischen und historischen Wert des Dorfes und einzelner Gehöfte. Grundlegendes Hintergrundmaterial für die weitere Entwicklung der Gemeinde ist der Managementplan des UNESCO-Welterbes von 2008 bis 2009.

Die Zuschussmittel werden größtenteils aus den Programmquellen des Kulturministeriums der Tschechischen Republik und aus den Zuschusstiteln der Region Südböhmen bereitgestellt.

Weitere Informationen und Wissenswertes zur Volksarchitektur finden Sie z.B. auf der Internetseite Volksbauten.