Bauernhof

Wenn Familientraditionen lebendig werden.

Geschichte des Bauernhofs

Die Existenz des Hofes wurde erstmals im Grundbuch von Vysebrod aus dem Jahr 1524 erwähnt, in dem 17 Gehöfte auf dem Dorfplatz von Holasovice aufgeführt sind. Mehr als 250 Jahre lang lebten und arbeiteten die Vorfahren unserer Familie als Leibeigene und Arbeiter für das Kloster Vyšebrod, dem der Hof gehörte. Erst nach der Aufhebung der Leibeigenschaft wurden sie von dieser Last befreit und konnten ihre Arbeitskraft selbst nutzen. So konnten sie den Hof innerhalb von zwei Generationen erweitern und verbessern.

Das taten auch ihre Nachbarn, und zwischen 1730 und 1870 wurden im ganzen Dorf die Hof- und Wohngebäude im Stil des Bauernbarocks umgebaut und erweitert.

Der erste Vorfahre, dessen Name 1638 im Grundbuch eingetragen wurde, war Georg Strasendorf. Zwischen 1653 und 1713 wurde der Hof von der Familie Buschl bewirtschaftet, in die Jan Stropek einheiratete. Dieser Name wurde über mehrere Generationen bis 1886 weitergeführt. Der letzte war Vojtěch Stropek, der Vater unserer Urgroßmutter Kateřina, die in das benachbarte Jankov einheiratete. Seine zweite Tochter Anezka heiratete Johan Seemann, der die deutsche Staatsangehörigkeit besaß und 1946 wegen seiner Haltung während des Zweiten Weltkriegs deportiert wurde. Das Gut wurde beschlagnahmt und an einen neuen Besitzer übergeben. Dieser investierte, vielleicht weil er keine emotionale Bindung zu ihm hatte, nur wenig in Reparaturen und Instandhaltung, und der Hof verfiel zusehends.

Deshalb beschlossen wir im Jahr 2003, ihn zu kaufen und nicht nur die Gebäude zu reparieren, sondern auch die Familientradition wiederherzustellen. Nach mehreren Jahren Arbeit und beträchtlichen finanziellen Aufwendungen haben wir unsere Schuld gegenüber unseren Vorfahren beglichen und den Hof wiederbelebt.

Gegenwart

Da der Hof nach heutigen Maßstäben zu einer kleinen landwirtschaftlichen Fläche gehört, kann er nicht mehr in vollem Umfang seiner ursprünglichen landwirtschaftlichen Bestimmung dienen. Wir haben daher beschlossen, ihn so umzubauen, dass er eine neue Nutzung erhält, wobei alle ursprünglichen Strukturelemente erhalten bleiben.

Der Wohnteil wurde an die Erfordernisse des modernen Wohnens angepasst. In der Wohnstube wurden die Holzdecken und -böden restauriert. Der Ofen und ein Teil des Ofens wurden erneuert. Im "Eingang", der als Speisekammer und Brotbackofen genutzt wurde, befindet sich eine Küche. In der ehemaligen "schwarzen Küche" (wo auf offenem Feuer gekocht wurde und der Rauch ihr diesen Namen gab) wurde ein Badezimmer eingerichtet, ohne das man sich das Leben heute vielleicht gar nicht mehr vorstellen kann. Die eigentliche Rarität des Hauses ist der kleine Kamin, der mit seinen ausgeklügelten Lüftungsöffnungen alle drei Räume (das Wohnzimmer, die schwarze Küche und den Flur) beleuchten kann. Eine ähnliche Vorrichtung kann man z. B. im Schloss Kratochvíle sehen.

Der ehemalige Viehstall wird für das Museum der südböhmischen Dörfer genutzt. Größere Museumsobjekte, wie z. B. landwirtschaftliche Maschinen, sind im Hof ausgestellt.

Ein weiterer Teil des Wirtschaftsgebäudes, das Gewächshaus und die Remise, ist nach der Rekonstruktion der Innenräume unter Verwendung der ursprünglichen Balkenkonstruktionen, der Installation von Wasser- und Abwasserleitungen, dem Bau von Kaminen und der Installation einer Elektroheizung für die Unterbringung von Touristen vorgesehen.

Die Scheune wurde im Erdgeschoss als Pferdestall, Werkstatt und Garage umgebaut. Das oberirdische Stockwerk, der so genannte Wodr, dient der Lagerung von Heu- und Strohballen, die mit einem selbstgebauten Korbaufzug dorthin transportiert werden. Sein Dach muss noch renoviert werden.

Natürlich ist nicht nur das Ackerland mit dem Hof verbunden. Der Obstgarten und die angrenzenden Wiesen werden als Koppeln für Pferde genutzt. Die Waldflächen werden gepflegt und nach und nach vom Fallholz befreit.

Der Teich wartet noch auf eine vollständige Renovierung und könnte in Zukunft für Touristen genutzt werden - Angler.

Gebäude

Das Anwesen besteht heute aus 8 Gebäuden, die in einem traditionellen, durch jahrhundertelange Erfahrung geprägten Stil angeordnet sind. Die älteren Gebäude sind aus mit Lehm gebundenem Stein, die neueren und einige der Anbauten (wie das Stockwerk über dem Viehstall) sind bereits aus Ziegeln gebaut.

Der westliche Teil, der dem Dorfplatz zugewandt ist, besteht aus einem Tor mit einer Pforte.

Daneben, im nördlichen Teil, befindet sich das Wohnhaus des Bauern, bestehend aus einer Stube, in der die ganze Familie zusammenlebte. Der Eingang diente als Speisekammer und hatte einen Brotbackofen. Wenn noch auf dem Feuer gekocht wurde, befand sich gegenüber dem Eingang des Hauses eine schwarze Küche. Von außen betrat man einen Korridor, der das Häuschen genannt wurde. Vom Häuschen aus gelangte man nicht nur in den Wohnbereich, sondern es gab auch eine Tür, die direkt zu den Viehställen führte. Hinter dem Stall setzte sich das Gebäude mit einem Kohlhaus mit 5 Kübeln für Sauerkraut für den Eigengebrauch und zum Verkauf fort. Daneben befand sich eine kleine Werkstatt für kleinere Reparaturen. Der gesamte Nordflügel in dieser Form wurde 1861 von Josef Stropek erbaut.

Er errichtete 1873 auch die Scheune, die das Bauernhaus an der Ostseite umschloss. Finanziell unterstützt wurde er durch eine reiche Mitgift, die er durch Heirat erhielt.

Der südliche Flügel von der Scheune bis zum Tor beginnt mit einer Fachwerkscheune, setzt sich mit einem Schaf- und Schweinestall aus dem Jahr 1905 fort und wird von kleineren mittelalterlichen Geflügel- und Pferdeställen gefolgt. Diese Reihe von Gebäuden am Tor wird durch das ursprüngliche Wohnhaus abgeschlossen, das zuletzt als Tauschhaus diente. Alle Gebäude sind aus Stein und ursprünglich mit Stroh gedeckt. Der neue Stall von 1905 ist aus Backstein.

Hinter der Scheune befindet sich ein großer Obstgarten, der mit einer Steinmauer abgeschlossen ist. Dahinter setzten sich die Felder und Weiden fort.

Pferde

Die Pferde waren der Stolz eines jeden Bauern. Deshalb sind wir dieser Tradition treu geblieben und halten sie zu unserem eigenen Vergnügen und dem unserer Besucher. Wir haben uns für die Rasse Haflinger entschieden, weil sie kleinwüchsiger, ruhiger, vielseitiger und menschenfreundlicher sind. Derzeit besteht unsere Herde aus den Stuten Sylva, Bezinka, Besy, ihrer einjährigen Tochter Lipka und dem Hengst Jasan. In den letzten Jahren konnten wir 2 bis 3 Fohlen pro Jahr zur Welt bringen.

Wir bieten Interessierten

  • einen Ausritt im Sattel mit einem Führungspferd (besonders geeignet für Kinder)

  • selbständiges Reiten auf unserem Gelände

  • Ausritte über längere Strecken in Begleitung (nach vorheriger Absprache)

  • Rehabilitationsausritte

  • Ausflugskutschenfahrten

  • Beförderung von Hochzeiten und anderen ähnlichen Veranstaltungen in Kutschen (je nach Bestellung auch außerhalb des Dorfes)

  • Einstallung von Pferden und Unterbringung von Reittouristen auf dem Hippo-Trail, der durch unser Dorf führt

All dies kann z.B. mit einem Besuch in unserem Museum oder einer Unterkunft kombiniert werden.

Kontakt und Reservierung

Selský dvůr Holašovice, muzeum a ubytování, Holašovice 6, p. Dubné

+420 602 378 687

info@selsky-dvur-holasovice.cz

http://www.selsky-dvur-holasovice.cz


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